Von dieser Zeit an diente Relkovich bis zu seiner Pensionierung im Broder Regiment. Sein Lebenslauf in dieser Periode und nach dem Übertritte in den Ruhestand wurde durch die Publikationen von Scherzer, Bogdanović, Ivić und Martinović hinlänglich beleuchtet. Aus dem Protokoll der Regimentsbefehle, Circulare ..., welches mir von der Oberstleutnants Witwe
Frau V. Domac in Vinkovci bereitwilligst zur Verfügung gestellt wurde, kann ich nur hinzufügen,
dass Relkovich um das Jahr 1781 als Hauptmann in Andrijevci diente. Im August 1780 werden die Dörfer Perniavor (Prnjavor) und Perkovcze (Perkovci) als zu Relkovichs Kompanie gehörend erwähnt (Seite 78 und 88 des Protokolls) und im Januar 1781 wurde eine zu Andrijevci erlassene Kundmachung von "M. A. Relkovich, Hauptmann" ratifizieren (ib., S. 250).
Dass Relkovich 1782 bereits in Babina Greda war, erfahren wir aus seinen von Bogdanović herausgegebenen Briefen (Vienac 1896).
Aus einem anderen Protokolle, welches sich ebenfalls im Besitze der Frau von Domac befindet und vom Januar 1783 bis August 1787 reicht, sieht man, dass Relkovich nun weiter bis zur Übernahme in den Ruhestand ohne Unterbrechung in Babina Greda diente:
seine Unterschriften als Hauptmann von Babina Greda reichen bis September 1786. Darauf trat er in den Ruhestand. Herr Ivić hat aus den Akten des Kriegsarchivs festgestellt, dass der Hofkriegsrat
am 7. Oktober 1786 den Beschluss gefasst hatte, Relkovich zu pensionieren. (11)
2. Relkovićs Adelsdiplom
Bis vor kurzem wusste man nur im allgemeinen, dass
Relkovich vom Kaiser Josef II geadelt wurde. Nähere zuverlässige Daten über diese Adelsverleihung hat erst H. Ivić (1. c.) veröffentlicht. Ebenso waren über das Schicksal des Adelsdiploms Relkovichs allerlei nicht beglaubigte Nachrichten im Umlaufe. Herr Martinović hat nun in den Narodne novine (1909, Nr. 107) auf Grund der Korrespondenz der Frau von Domac mitgeteilt,
dass das Diplom Relkovichs von Mara Vincetić geb. Relković , die aus der
Klokočevik Familie Relkovich stammte, nach Bosnien gebracht wurde, wo es gelegentlich einer Überschwemmung vom Wasser fortgeschwemmt wurde. Diese Mitteilung wird durch einen in meinem Besitze befindlichen, aus dem Oktober 1905 stammenden Brief Herrn
Mato Vincetićs, eines Enkels der Mara, bestätigt und genauer ergänzt. Das Diplom Relkovichs gelangte im Jahre 1876 anlässlich der Übersiedlung der Familie Vincetić aus
Štitar (Slawonien) nach
Janja (Bezirk Bjelina, Bosnien). Durch Vermittlung des Bezirksvorstandes Plentaj gelangte das Diplom ins Gymnasium nach Vinkovci,
doch dem Sohne der genannten Mara, Šimo Vincetić, der in Bjelina bei einer Behörde diente, gelang es, das Diplom wieder an sich zu bringen.
Das Diplom blieb nun weiter in seinem Besitze in Bjelina, wo es gelegentlich der Überschwemmung im Herbst 1897 zugrunde ging. Herr Mato Vincetić erinnert sich noch ganz gut an das im Besitze
seines Vaters Šimo Vincetić gewesene Diplom Relkovichs.
Im Adelsarchive des österreichischen Ministeriums des Innern habe ich in den sogenannten Saalbüchern im Bande Joseph des II Grafen-Freiherren-Ritter-
und Adelstands-Diplomen [Österreich] vom Jahre 1784 bis 1787 inklusive [S. 427-442] (12) sowohl den
Text des Adelsdiploms Relkovichs dd. 1. April 1785 als auch dessen in Farben ausgeführtes Wappen gefunden. Der Text ist ganz allgemein gehalten und bietet keine interessanten Daten. Unter den "Merita" werden "die adligen guten Sitten, Tugenden, Vernunft, Geschicklichkeit und andere rühmliche Eigenschaften, nicht minder die Treu und Tapferkeit" erwähnt; es wird weiter hervorgehoben, dass sich Relkovich "im Jahr 1748 in Unsere Kriegsdienste begeben",
37 Jahre ausgezeichnet gedient und "in dem vorletzten Preußen-Krieg fünf Feldzüge mitgemacht" hat. Andere Verdienste Relkovichs scheinen bei der Adelsverleihung nicht in Betracht gekommen zu sein.
Das Wappen bestand aus einem "aufrechtstehenden, durch die Mitte Abhanges geteilten Schild, dessen vorderer Teil abermals in der Mitte quer durch, oben Gold, unten schwarz, geteilt ist ; in dem oberen goldenen Felde befinden sich drei übereinander einwärts springende schwarze Windspiele, in dem untern schwarzen Felde aber ist ein einwärts gebogener ganz nackter Arm , in der Hand einen entblößten Säbel haltend. - In dem hintern roten Teil des Schildes stehe auf einem grünen Grunde ein doppelt aufeinander gestellter weißer runder Turm, welcher um die Mitte mit vier, oben aber mit drei Zinnen gezierte ist. Auf dem oberen Turm ragen zwei oben auseinander gekehrte, abwärts hängende Fahnen heraus, wovon der erste Gold, der zweite Silber ist. - Auf dem Schild ruht ein rechts gestellter, offener, gekrönter, mit einem goldenen Kleinod, und zur rechten schwarz und Gold, zur linken rot und silbern Kunst massig vermischet herabhängenden decken gezierter Turnier-helm, und auf solchem steht aber mahl der schon beschriebene Arm zwischen zwei mit ihren Saxen einwärts gekehrten schwarzen Adlers Flügeln."
3. Relkovićs Nachkommen
In der Vorschlags-Terna aus dem Jahre 1773 wird gesagt, dass Relkovich
vier Kinder hatte. (13) Zwei Söhne sind bekannt: der Schriftsteller JOSIP STJEPAN (1754 -1801) und der jüngere IVO (Ivić, 1. c, 307, 311 u. 312; Bogdanović, Vienac 1896). Im Adelsdiplom der
Familie Božić (Boxich) aus dem Jahre 1793 wird eine
Anna Maria Relkovich de Ehrendorf als Gattin des Hauptmannes Marko Božić erwähnt. (14) Diese ANNA MARIA war wohl eine Tochter des Dichters, denn im Adelsdiplom wird ausdrücklich gesagt (was übrigens auch selbstverständlich ist), dass der Adel mit dem Prädikat "von Ehrendorf" nur dem Matija Antun "
samt allen seinen ehelichen Leibes-Erben und deren selben Erbens-Erben" verliehen wird. Die in Relkovichs Briefe an Brlić vom 25. Januar 1755 (15) erwähnte "0berleutnat Božićka" (Frau Oberleutnant Božić) wird wohl dieselbe Anna Maria sein.
Im slawonischen
Dorf Klokočevik (bei Brod an der Save) gibt es ein
Bauernhaus, das den Namen "Relkovic de Ehrendorf" führt. In diesem Hause befand sich auch das Adelsdiplom Relkovichs und kam erst durch die früher erwähnte MARA RELKOVIĆ, die aus diesem Hause stammte, in den Besitz der
Familie Vincetić. (16) Diese Tatsachen sprechen entschieden dafür, dass die Relković von Klokočevik Nachkommen des Matija Antun sind.
Die älteste Nachricht, die uns Herr Martinović über diese Familie zu geben vermag, bezieht sich auf JOSIP RELKOVIC (* 1820), der im Jahre 1833 vom weiteren Schulbesuche befreit wurde und nach M. [/b]ein Enkel des Dichters[/b] (von dessen
Sohne Ivan) sein soll.
Das Dorf Klokočevik gehört zur
Gemeinde Trnjani. Der
Pfarrer Herr Ivan Becker ist auf meine Bitte in den alten Pfarr-Matrikeln (Kirchenbücher) den ältesten Spuren der Klokočevik Familie Relković nachgegangen, und die nachstehenden Mitteilugen verdanke ich seinem freundlichsten Entgegenkommen.
Vor dem Jahre 1770 findet man in den Matrikeln überhaupt
keine Eintragungen betreffend das Dorf Klokočevik.
Die älteste Spur der Familie Relkovic selbst fällt ins Jahr 1780; am 27. Januar vermählte sich "FRANCISCUS RELKOVICH adolescens" (Adolescencija starost od 15. do 20. godine života/MD) mit
Anna Matanovich. Leider wird der Name des Vaters des Bräutigams in den Matrikeln nicht erwähnt. Dieser
Franciscus starb am 28. September 1808 "aetatis 55 annorum", -
wurde also um das Jahr 1753 geboren.
Seinem ersten Sohn (geb. 1782) gab er den Namen MATHIAS und
zwei jüngere Söhne wurden auf den Namen JOANNES getauft. Höchst wahrscheinlich ist auch JOSEPHUS Relkovich, der am
18. März 1815 "coelebs aetatis suae annorum 18 e loco Klokocsevik in Dno obiit", (Josephus umro u 18 godini života/MD) ein Sohn des Franciscus. Das Alter des Franciscus und die Namen seiner Söhne sprechen für die Annahme,
er sei ein Sohn des Matija Antun Relković.
Vielleicht war eben dieser
Franciscus das vierte Kind, das in der Vorschlags-Terna vom Jahre 1773 erwähnt wird. Bei allen diesen Vermutungen stütze ich mich natürlich vor allem auf das Adelsprädikat "von Ehrendorf", das die Familie führt.
In den Matrikeln wird zwar vor dem Jahre 1820 der Adel nicht erwähnt, - wahrscheinlich deshalb, weil Franciscus Relkovich, als er sein Heim in Klokočevik gegründet hatte, noch kein Adeliger war (Matija Antun Relkovich wurde erst 1785 geadelt) .
Seit dem Jahr 1820 aber erscheinen die Angehörigen der Familie durchwegs als "nobiles" oder "nobiles de Ehrendorf".
Der Biograph Relkovichs und der erste Herausgeber der Satire, Filipovic von Heldental, erwähnt im Anhange zu seiner Ausgabe der Satire
(1822) unter den Abonnenten mehrere [/b]"Relkovich plemić od Ehrendorf u Klokočevi"[/b] .
Von den
Söhnen des Franciscus scheint nur der jüngere
Joannes
(†1829) den Vater überlebt zu haben.
Unter den
Söhnen des Joannes begegnen uns wieder die Namen
Josephus und
Mathias, was wieder
auf den Großvater und den Onkel des Joannes hinweisen würde.
Die männliche Linie der Klokočevik Familie Relković
- Franciscus † 1808
- Joannes † 1829
- Josephus † 1860
- Jacobus
- Nicolaus
- ist
1909 mit dem fünfzehnjährigen Nikola
ausgestorben.
Die männlichen Angehörigen des Hauses, die jetzt noch den Namen Relković führen,
sind Nachkommen eines Einwanderers, der ins Haus eingeheiratet und dadurch den Zunamen Relković erhalten hat.
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11) Ivić, 1. c, 311.
12) In Bojničićs Adel von Kroatien (in Siebmachers Wappenbuch) ist die Adelsverleihung an M. A. Relkovic nicht erwähnt.
13) Ivić, 1. c, 307.
14) Illessy-Pettko. A Kiralyi Könyvek, S. 37 (nach der Mitteilung Herren Dr.
J. Melichs); cf. auch Bojničić, Der Adel von Kroatien, p. 20.
15) Bogdanović 1. c.
16) Es hat sich in Klokočevik bis heute die Überlieferung erhalten, MARA VINCETIĆ sei eines Tages zu ihren früheren Hausgenossen Relković gekommen und habe ihnen erzählt,
in Vinkovci seien viele Tausende Geld deponiert, die den Relković gehörten und auf Grund des Adelsdiploms behoben werden könnten.
Mara habe versprochen, das zu besorgen, zu welchem Zwecke ihr das Diplom übergeben worden sei.
Auf diese Weise sei das Adelsdiplom des Dichters aus dem Hause Relkovic weggekommen. Tioslav Matić, Slawische Philologie, Berlin, 1911
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Tadićev tekst pisan je na staro-njemačkom jeziku. Radi boljega razumjevanja ja sam ga donekle prilagodila današnjem razgovornim njemačkim jezikom. Pomoću Google možete prevesti ovaj tekst. (MD)
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